Rehbinder PortraitfotografieWelche Brennweite ist für Portraits ideal? Eine oft gestellte Frage, auf die dann sofort die üblichen Standardantworten wie „… für Portraits nimmt man am besten ein 85mm-Objektiv“ folgen. Das ist aber Unsinn.

Brennweite Unterschiede

Welche Brennweite ich bei Portraits einsetze, hängt immer von der fotografierten Person ab und ist demnach individuell verschieden. Warum? Weil in der Frontalposition kleine Brennweiten Form und Züge im Gesicht herausstellen, während große Brennweiten das Gesicht abflachen. Man spricht auch von „Tiefenkompression“, die ich schon mal in einem Beitrag über Profilfotos thematisiert hatte. Analog kommt es im umgekehrten Fall zu einer „Tiefenexpansion“.

So kann ich z. B. ein schmales Gesicht mit langer Nase durch die Verwendung einer großen Brennweite etwas flacher und breiter darstellen, während ein flaches, breites Gesicht markanter und schmäler wirkt, wenn ich eine kleine Brennweite einsetze. Unnötig zu erwähnen, dass Analoges auch für den Körper des Portraitierten gilt.

Letztlich ist es also eine Frage der Erfahrung eines Portraitfotografen, einschätzen zu können, welche Brennweite einem individuellen Gesicht schmeichelt. Schon durch die Wahl des passenden Objektivs beim Foto-Shooting kann die Ausgewogenheit der Darstellung verbessert werden.

brennweite

In der Animation ist der Einfluß der Brennweite auf das Aussehen eindrucksvoll zu sehen. (Quelle: https://media.giphy.com/media/l46Cxn3DvFngmYzba/giphy.gif)